Die neue Sporthalle ist gut erreichbar und bietet neue Möglichkeiten
Der Bau der Sporthalle an der Forelstrasse wird Ostermundigens Angebot für Sportinteressierte bedeutend voranbringen. Die Anzahl Schülerinnen und Schüler in der Gemeinde Ostermundigen nimmt zu, zudem steigt das Interesse an sportlichen Aktivitäten in der Bevölkerung generell und damit auch der Bedarf an Infrastruktur. Das in der Gemeinde vorhandene Turnhallenangebot reicht nicht einmal aus, um den obligatorischen Schulsportunterricht abzudecken. Deshalb sieht die Gemeinde an der Forelstrasse den Bau einer neuen Halle vor. «Mary Poppins», so der Name der Halle, wird die Situation entschärfen und bringt mit ihrem Standort den Vorteil, dass sie zu Fuss oder mit dem Velo von mehreren Schulanlagen aus gut erreichbar ist.
Geplant ist ein Gebäude, das sich in drei separate Turnhallen unterteilen oder als grosse Dreifach-Sporthalle nutzen lässt. Wie alle anderen Turnhallen der Gemeinde steht die neue Sporthalle Forelstrasse ausserhalb der Schulunterrichtszeiten auch den Vereinen zur Verfügung. Mit ihrer Grösse eröffnet sie Möglichkeiten für Sport- und Vereinsnutzungen, die in den kleineren Hallen bisher nicht umsetzbar waren.
Vorgesehen ist auch eine Einstellhalle mit 40 Parkplätzen, die unter anderem den Vorteil birgt, dass das Quartier bei grösseren Anlässen nicht durch Suchverkehr belastet wird.
Gestützt auf das detaillierte Bauprojekt, werden die Kosten für die Dreifachhalle auf 21,7 Millionen Franken geschätzt. Dieser Betrag liegt in der Bandbreite von mehreren Vergleichsobjekten in verschiedenen Kantonen.
Geplant ist eine Dreifach-Sporthalle; sie orientiert sich an den Anforderungen für den Schulsport gemäss Richtlinien des Bundesamts für Sport (BASPO). Die Halle lässt sich in drei separate Turnhallen unterteilen oder als grosse Dreifach-Sporthalle nutzen. Sie verfügt über ein Untergeschoss mit Lager- und Technikräumen sowie eine Einstellhalle mit rund 40 Parkplätzen. Im Erdgeschoss befinden sich die drei Turnhallen, die Geräteräume und ein grosszügiger Eingangsbereich mit kleiner Buvette und Küche. Im Obergeschoss liegen die Garderoben- und Sanitärräume, ein Theorie- und Mehrzweckraum, Aufenthaltsräume für die Lehrpersonen und die Hauswarte sowie Räume für Haustechnik und Reinigung. Ebenfalls im Obergeschoss befindet sich ein Zuschauerbereich, der ungefähr 150 Personen Platz bietet.
Die drei zusätzlichen Hallen stellen sicher, dass genügend Raum zur Verfügung steht für Turnunterricht, wie er zeitgemäss und vom Lehrplan 21 verlangt ist. Dank der grossen Dreifach-Sporthalle eröffnen sich attraktivere Unterrichtsmöglichkeiten, zudem lässt sich der Stundenplan flexibler gestalten. Ein grosser Vorteil besteht darin, dass die neue Sporthalle dank ihrer Lage zu Fuss oder mit dem Velo von mehreren Schulanlagen aus gut erreichbar ist (Mösli, Rothus, Bernstrasse).
Wie alle anderen Turnhallen in Ostermundigen steht die neue Sporthalle Forelstrasse nach dem Turnunterricht der Schulen abends und am Wochenende auch den Vereinen zur Verfügung. Als einzige Dreifach-Sporthalle verbessert sie Ostermundigens Angebot markant; sie eröffnet Möglichkeiten für Sport- und Vereinsnutzungen, die in den kleineren Hallen bisher nicht umsetzbar waren. Die Buvette im Eingangsbereich mit einer gut ausgestatteten Küche und grosszügigem Foyer (Platz für etwa 80 Personen) ermöglicht es den Vereinen, attraktive Anlässe durchzuführen.
Der grosse Saal auf dem «Tell»-Areal steht den Vereinen nach der Umnutzung des Areals nicht mehr zur Verfügung. Bei der neuen Dreifach-Sporthalle handelt es sich allerdings nicht um eine klassische Event- oder Mehrzweckhalle, weshalb sie den «Tell»-Saal nicht vollumfänglich ersetzen wird. Der Hauptzweck der Halle liegt im Sportunterricht für die Schule und in gängigen Vereinsnutzungen (etwa wöchentliche Trainings); ein fixer Bühnenbereich ist aufgrund der engen Parzellenverhältnisse nicht realisierbar. Trotzdem lassen sich kleinere Anlässe durchführen (Turniere, Veranstaltungen, Versammlungen, Konzerte) - dank dem Zuschauerbereich und der Buvette im Eingangsbereich. Auch eine Grundausstattung an Möblierung (Stühle, Tische) ist vorhanden, der Hallenboden lässt sich einfach abdecken. Die Sporthalle und deren Fluchtwege sind für eine Belegung von bis zu 600 Personen konzipiert (450 Personen in der Halle, ungefähr 150 Personen im Zuschauerbereich).
Um den Raumbedarf der Vereine nach dem Abbruch des «Tells» zu decken, ist die Gemeinde im Gespräch mit den beiden Landeskirchen. Sie strebt eine Vereinbarung an, die den Vereinen den Zugang zur Infrastruktur in den Zentren der katholischen und reformierten Kirche ermöglicht.
Auch der Campus Rörswil («YB-Campus») mit acht Fussballplätzen und einer Dreifachhalle wird am Abend dem Breitensport zur Verfügung stehen, falls er wie geplant ab 2027/28 realisiert wird. Der Campus ergänzt die Trainingsmöglichkeiten des FC Ostermundigen im Oberfeld und entlastet die Schulhausrasenplätze, sobald der FCO einen Teil der Aktivitäten im neuen Campus durchführt. Die freiwerdenden Kapazitäten der Schulhausrasen-Plätze werden andere Vereine nutzen. Zudem wird geprüft, ob sich im Campus Rörswil die vorgesehene Dreifachhalle mit einer Bühne und einer Küche ergänzen lässt – eine infrastrukturelle Massnahme, die ebenfalls den Vereinen zugutekäme.
Aber auch mit der Sporthalle beim Campus Rörswil wäre es für Ostermundigen nicht möglich, auf den Bau der Sporthalle an der Forelstrasse zu verzichten. Der grosse Mangel an Sportfeldern führt dazu, dass freiwerdende Kapazitäten sofort wieder belegt sind. Für die Schulraumplanung ist Ostermundigen unabhängig vom Projekt Campus Rörswil auf die neue Sporthalle an der Forelstrasse angewiesen.
Nein, aufgrund der engen Platzverhältnisse bei der entsprechenden Parzelle zwischen Werkhof und Kletterhalle ist kein Aussensportbereich realisierbar. Eine umfassende Standortevaluation bei Projektstart zeigte indes, dass in Ostermundigen keine Parzelle verfügbar ist, die sowohl einer Dreifach-Sporthalle wie auch Aussensportanlagen Platz böte. Für eine solche Kombination besteht aber keine Notwendigkeit. Dank den neu gestalteten Aussensportbereichen der Schulanlage Mösli (2024) und der Schulanlage Rothus (Volksabstimmung am 22. September 2024, geplante Inbetriebnahme im Sommer 2027) erfährt die Situation an den bestehenden Standorten eine deutliche Verbesserung, so dass kein Bedarf an weiteren Aussensportbereichen besteht.
Die Realisierung einer Einstellhalle war ein politischer Auftrag, den der Grosse Gemeinderat erteilte, als er am 23. Juni 2022 den Projektierungskredit für die Sporthalle genehmigte. Vorgesehen sind 40 Parkplätze (plus Platz für 12 Roller/Motorräder), was mehr ist, als gemäss kantonalen Bauvorschriften für die Parkierung im Fall einer reinen Sporthallennutzung notwendig wäre. Dank der Einstellhalle gehen keine wertvollen Aussenflächen für Parkplätze verloren, der Zugang zum Eingangsbereich lässt sich attraktiver und sicherer gestalten. Zudem besteht die Aussicht, dass das Quartier bei grösseren Anlässen nicht durch Suchverkehr belastet wird. Dank der geschickten architektonischen Anordnung (nur 2/3 des Untergeschosses liegen im Erdreich, weil das Erdgeschoss leicht erhöht ist) sind die Kosten der Einstellhalle verhältnismässig moderat. Die Parkierung ist öffentlich zugänglich und gebührenpflichtig, so dass die Gemeinde auch Einnahmen erzielen wird.
Das Projekt wird nach Minergie©-A-ECO konzipiert. Dieser Standard garantiert eine optimale Nutzung des Tageslichts, einen guten sommerlichen Wärmeschutz und eine hohe Raumluftqualität. Das Projekt enthält auch eine Regenwassernutzungsanlage, die dem benachbarten Werkhof unter anderem für die Strassenreinigung und für die Bewässerung der Grünanlagen dient. Auf dem Flachdach über der Sporthalle ist eine grossflächige Solarstromanlage installiert. Sie verfügt über eine Leistung von zirka 202 kWp (Kilowatt-Peak) und ermöglicht somit die Produktion von zirka 220'000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Diese Strommenge entspricht ungefähr dem Verbrauch von 48 Haushalten. Von dieser Stromproduktion profitieren auch der Werkhof und dessen neuen elektrischen Abfallfahrzeuge – und dank diesem Eigenbedarf werden sowohl die Einspeisung ins BKW-Netz als auch der entsprechende Bezug deutlich reduziert.
Wird das Projekt nicht realisiert, stehen für den Schulbetrieb zu wenig Turnhallen zur Verfügung. Als Folge wäre es nicht möglich, dass die gemäss Lehrplan 21 geforderte Anzahl Unterrichtsstunden eingehalten wird – oder aber die Unterrichtszeiten für den Schulunterricht müssten bis in die Abendstunden ausgeweitet werden, was wiederum die Turnhallen-Nutzungsmöglichkeiten für die Vereine stark einschränken würde.
Der erarbeitete detaillierte Kostenvoranschlag für das Bauprojekt ist mit Referenzprojekten in den Kantonen Bern, Basel, Zug und Luzern verglichen worden. Das Resultat: Mit 3612 Franken pro Quadratmeter respektive 621 Franken pro Kubikmeter Gebäudevolumen liegt der Neubau innerhalb der Bandbreite der Vergleichsobjekte. Die Vergleichswerte zeigen zudem, dass die Planung des Gebäudes effizient verlief.
Die Kosten für den Neubau der Sporthalle Forelstrasse wie auch die Kosten für die weiteren Teilprojekte der Schulraumplanung sind in der langfristigen Finanzplanung enthalten. Trotz Reserven ist die Gemeinde Ostermundigen nicht in der Lage, die Investitionen in die Schulraumplanung ohne Fremdmittel zu finanzieren. Zudem wird die Jahresrechnung mit Zinskosten und Abschreibungen belastet. In den nächsten Jahren liessen sich die Abschreibungen aber aus dem Fonds der Mehrwertabschöpfung decken, so dass keine finanziellen Auswirkungen entstünden.
Eine Steuererhöhung ist derzeitig nicht notwendig. Die Finanzierung der Gesamtplanung Rothus und auch des geplanten Neubaus der Sporthalle Forelstrasse werden zwar eine Zunahme der Verschuldung mit sich bringen, aufgrund der wachsenden Bevölkerung ist aber weiterhin mit steigenden Steuerinnahmen zu rechnen. Angesichts der laufenden Ausgaben von jährlich zirka 100 Millionen Franken wirken sich die Zinskosten nur gering aus.
Am 24. November 2024 befindet die Bevölkerung der Gemeinde Ostermundigen über den Ausführungskredit von 19,8 Millionen Franken (21,7 Millionen abzüglich des bereits bewilligten Projektierungskredits von 1,9 Millionen). Wird der Kredit genehmigt, wird die Baueingabe eingereicht, der Baubeginn ist für den Frühling 2025 vorgesehen. Sofern die Arbeiten nach Plan laufen würden, erfolgt die Inbetriebnahme im Sommer 2026.